KOLUMNE von Karl Gamper (Autor und Mentor - www.SignShop.tirol) / April 2021

Revolution versus Rebellion
Innerlich – damit meine ich für meine persönliche sprachliche Hygiene – mache ich einen Unterschied zwischen Revolution und Rebellion. Eine Revolution ist in meinem Verständnis immer nach außen gerichtet. Auf das soziale Umfeld. Der Fokus liegt auf der Veränderung im Außen.
Die Umstände, die Regierung, die Gesetzeslage … was auch immer – das soll sich ändern! Und damit es sich ändert, zetteln manche eine Revolution an. Doch die Geschichte lehrt: Revolutionen sind im Grunde sinnlos. Und – so die Volksweisheit – fressen ihre eigenen Kinder.
Ganz anders die Rebellion. Der spirituelle Rebell Osho sagte: „Meine Vorstellung von Rebellion und von einem Rebellen ist sehr einfach: Der Rebell ist ein Mensch, der nicht wie ein Roboter lebt, der nicht von seiner Vergangenheit konditioniert ist. Religion, Gesellschaft, Kultur… alles was von gestern ist, mischt sich in keiner Weise in sein Leben ein, in seine Lebensweise, in seinen Lebensstil.“
Und Osho weiter: „Er lebt individuell – nicht wie eine Speiche im Rad, sondern als eine organische Einheit. Sein Leben wird nicht von jemand anderem bestimmt, sondern von seiner eigenen Intelligenz. Der ureigenste Duft seines Lebens ist der der Freiheit.“
Es lebe die Rebellion
Das Außen ist ein Spiegel des Inneren. Das gesamte Leben entfaltet sich in diese Richtung: Von innen nach außen. Vom Kleinen zum Großen. Unsere innere Landschaft zeigt sich in den Konturen unserer äußeren Umstände. Das gilt für den Einzelnen wie für uns als Familie der Menschheit.
Will der Rebell etwas in seinem Leben verändern, so schaut er in erster Linie nach innen. In sein innewohnendes Königreich. Und als König – als Königin – leitet er beziehungsweise sie eine entsprechende innere Drehung ein.
Wie könnte diese aussehen?
Beispielsweise in einer Änderung der Überzeugungsmuster, im Bewusstwerden der inneren Werte, in der Klärung von Prioritäten. Jedoch auch dadurch, dass Emotionen verstanden und aufgelöst werden. Denn Emotionen sind nicht gefühlte Gefühle. Da wir diese Gefühle nicht fühlen, bildet sich mit der Zeit eine Art Körper. Der Emotionalkörper. Eckhart Tolle nennt diesen berechtigt den Schmerzkörper. Denn diese nicht gefühlten Gefühle, genannt Emotionen, bereiten uns innerlich Schmerzen. Sie verursachen Leid.
Ein Rebell erkennt das und bringt den Mut auf, fühlend seine innere Landschaft zu bereisen. Sich seine Schattenthemen anzuschauen. Seine blinden Flecke – meist durch Hilfe von anderen – zu erkunden. Fühlend – ist dabei das Schlüsselwort.
Es geht um Fühlen!
Da sich das Leben von innen nach außen entfaltet, ist der Rebell eindeutig lebensklüger als der Revolutionär. Denn der Rebell setzt bei der Ursache an, während der Revolutionär das Spiegelbild zerstört.
Jede Rebellion gelingt
Wer das verstanden hat erkennt: Ändern wir unsere innere Einstellung – so ändert sich unser äußeres Feld. Da wir in einer zähflüssigen Realität leben, dauert es manchmal, bis sich die innere Transformation in einer äußerlich sichtbaren Wandlung zeigt. Doch … das ist nur eine Frage der Zeit! Ja, und manchmal auch eine Frage des Durchhaltevermögens.
Doch eines ist sicher: Jede Rebellion gelingt
Daher ermutige ich dich zu einer Rebellion der Liebe, des Friedens, zu einer Rebellion der Freude. Damit du und ich und wir alle einen Freudeweg gehen können, der zu unserem höchsten Wohl führt.
Zu einem Neuen Wir in NeuLand.